Stadtgeschichte

Die Stadt Aurich soll um 1200 mit dem Bau der Lambertikirche zu Ehren des Heiligen Lambert, den um 703 getöteten Bischof von Maastricht, durch Graf Moritz von Oldenburg gegründet worden sein.

1276 wird Aurich erstmals im Brokmerbrief, einer friesischen Rechtsaufzeichnung, erwähnt.  

Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein rasch aufblühender Vieh- und Pferdemarkt. Er ließ Aurich zum unbestrittenen Zentrum Ostfrieslands werden. Zudem machte er die Stadt bis weit über die Grenzen - bis in den Mittelmeerraum - berühmt. 

Die Machtkämpfe der ostfriesischen Häuptlinge - wie die Regenten bis Mitte des 15. Jahrhunderts hier genannt wurden - bescherten Aurich ein permanentes Auf und Ab: Wechselnde Herren, Aufbau und wieder Zerstörung der von ihnen errichteten Bauwerke, Burgen und Befestigungsanlagen.

Nachdem sich die Cirksenas als ostfriesische Herrscher durchsetzten, verlegten sie ihren Hauptwohnsitz von Emden nach Aurich. Sie ließen dort u. a. eine neue, stattliche Wasserburg errichten. Sie wurde an jener Stelle, wo heute das Schloss steht, erbaut.  

Die Familie Cirksena wurde im Jahr 1464 sogar in den Grafenstand erhoben.  

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts mündet Aurich in die "Sächsische Fehde". Die Stadt wird durch Feuer völlig zerstört. Der Wiederaufbau Mitte des 16. Jahrhunderts zeigt schon gezielte städtebauliche Planung. Aus dieser Zeit stammt der Grundriss des Marktplatzes und die Anlage der heute noch erkennbaren Straßen und Gräben. 

Im Jahr 1539 erhielt Aurich das Stadtrecht von dem herrschenden Grafen Enno II. verliehen. Graf Edzard II. verlegte 1561 seinen Hauptsitz von Emden nach Aurich. Die Stadt wurde damit zur Hauptstadt der Grafschaft und des späteren Fürstentums Ostfriesland.

Mit dem Aussterben der Cirksenas im Jahr 1744 blieb Aurich Sitz der Landesbehörden und Regierungshauptstadt.   

Unter den rasch sich ablösenden späteren Herren Ostfrieslands - im 18./19. Jahrhundert waren das immerhin Preußen, die Niederlande, Frankreich, das Königreich Hannover und wieder Preußen - entstanden viele der heute noch sehenswerten Bauten. Sie sind größtenteils durch das wachsende Volumen an Verwaltungsaufgaben entstanden. In ihren oft prachtvollen Fassaden, Giebeln und Stuckdetails spiegelt sich die wirtschaftliche Bedeutung der Funktion als Hauptstadt und seit 1866 zusätzlich als Garnisonsstadt wider.  

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der damit verbundenen Auflösung von Preußen wurden die Länder neu geordnet. Ostfriesland kam zum neu gegründeten Land Niedersachsen. Aurich erhielt den Status "Hauptstadt des niedersächsischen Regierungsbezirks Aurich". 

 

Nichts bleibt wie es ist...

Im Jahr 1972 wurden 21 Gemeinden im Rahmen der Gebietsreform zur Stadt Aurich zusammengefasst. Durch die Gemeindegebietsreform wurde die Einwohnerzahl auf einen Schlag verdreifacht.

Heute umfasst Aurich eine Fläche von fast 200 Quadratkilometern und hat etwa 43.000 Einwohner. Hiervon wohnen rund 12.000 von ihnen in der Auricher Innenstadt.

Aurich ist Sitz der Verwaltung des 1977 neu strukturierten und um den Landkreis Norden erweiterten Landkreises. Im Einzugsgebiet der Stadt leben heute gut 190.000 Menschen.

Der seit 1945 stolz getragene Status "Hauptstadt des niedersächsischen Regierungsbezirks Aurich" ging 1978 durch den neu gegründeten Regierungsbezirk Weser-Ems mit Sitz in Oldenburg verloren. Aurich ist - neben Osnabrück - jetzt lediglich Außenstelle.

Man stelle sich vor, die Stadt hätte angesichts dieser gravierenden Strukturveränderung resigniert die Hände in den Schoß gelegt! Wäre da nicht der entschiedene Wille gewesen, jetzt erst recht zum Mittelpunkt Ostfrieslands zu werden. Hätte man nicht den Mut gehabt, im Rahmen eines umfassenden Planungskonzeptes Neues zu wagen in größerem Stil. Vielleicht hätten die Pessimisten dann Recht gehabt, die Aurich damals den sicheren Abstieg zur Bedeutungslosigkeit vorhersagten.

Statt dessen wurde rechtzeitig auf die neuen Anforderungen der veränderten Zeit umgeschaltet. Es wurde - wo nötig - umstrukturiert, Raum und gute Bedingungen für die Ansiedlung von Industrie- und zukunftsträchtigen Gewerbebetrieben geschaffen. Gleichzeitig behielt man den Charakter einer überschaubaren, persönlichen Stadt mit besonderem "Flair" im Auge. Dieses geschah auch im Hinblick auf den zunehmenden Tourismus, der seinerzeit den Reiz des ostfriesischen Binnenlandes zu entdecken begann.

Bis heute konnte Aurich seine wichtige Funktion als Verwaltungs- und Behördenstadt erhalten. Die Stadt hat sich zu einem der anziehendsten und meistbesuchten Plätze Ostfrieslands entwickelt.

 

 

Die "heimliche Hauptstadt" Ostfrieslands

Einen entscheidenden Impuls, die "heimliche Hauptstadt" Ostfrieslands zu werden, gab 1974 schließlich die Umgestaltung der Auricher Innenstadt. Enge, einstmals stark befahrene Straßen wurden zu Fußgängerbereichen.  1991 wurde auch der Marktplatz autofrei und bekam ein neues einladendes Gewand.

Heute lässt sich dort die bekannte ostfriesische Gemütlichkeit und Herzlichkeit genussvoll erleben:

Rund um und am Marktplatz, der seine Funktion als Mittelpunkt und Herz der Stadt auf das Sympathischste erfüllt. Durch die stetige Weiterentwicklung konnte die Stadt sich in Ostfriesland einen Namen machen.

Heute gibt es in Aurich etwa 2.000 Gewerbebetriebe. Die Stadt als Mittelzentrum im ostfriesischen Raum ist Schwerpunkt für die Entwicklung von Arbeitsstätten.

Bei der Schaffung neuer Gewerbegebiete bleibt die Stadt Aurich in besonderem Maße bemüht, vielfältige Nutzungsansprüche an den Raum zu koordinieren und sozial ausgewogene sowie auf ökonomisch und ökologisch funktionsfähige Raum- und Siedlungsstrukturen hinzuwirken. Innovative Betriebe und Existenzgründer sollen bei der Wirtschaftsförderungspolitik der Stadt besonders gefördert werden. Dabei soll der Versuch unternommen werden, ein nach Zielgruppen differenziertes Gewerbeflächenangebot zu entwickeln und zu präsentieren.

Kulturelle Veranstaltungen unterschiedlichster Art und Größe bietet die Stadthalle Aurich. 
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Die 2009 eröffnete Sparkassenarena Aurich ist die modernste Veranstaltungshalle in der Region. Sie bietet ein umfangreiches Programm an Konzerten, Partys, Sport-Events, Messen und Flohmärkten. 
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