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Synergien für ein Wärmenetz Schirum

Die Stadt Aurich befindet sich in der finalen Phase ihrer kommunalen Wärmeplanung. Im Zuge der Planungsarbeiten entstand eine vielversprechende Kooperation zwischen der Gemeinschaft des Gewerbegebiets Schirum, dem Institut für projektorientierte Lehre (Ipro-L) der Hochschule Emden/Leer und dem Klimaschutzmanagement der Stadt Aurich. Im Mittelpunkt des Projekts steht die nachhaltige Nutzung von Abwärme. Das Auricher Unternehmen B-Plast 2000 stellt potenziell verwertbare Abwärme zur Verfügung, die zukünftig zur Beheizung von Betrieben im Gewerbegebiet Schirum genutzt werden könnte. Ziel dieser innovativen Kooperation ist die Entwicklung eines zukunftsweisenden Wärmenetzes im Gewerbegebiet Schirum, das nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile für die Region mit sich bringen soll.

B-Plast 2000, ein internationales Recyclingunternehmen, nimmt im 4. Quartal 2024 mit der Errichtung der Produktions- und Lagerhalle 12 eine neue Regranulier-Linie mit einer Kapazität von 12.000 Jahrestonnen in Betrieb. Diese Investition in moderne Produktionsanlagen ermöglicht es dem Unternehmen, die Abwärme der Produktionsprozesse effizient zu nutzen. Dank fortschrittlicher Kühlsysteme ist die Abwärme nun mess- und regelbar, was eine direkte Nutzung für die Beheizung der eigenen Betriebsgebäude ermöglicht.

Im Jahr 2023 wurde zudem ein neues Technik- und Sozialgebäude mit einer Fläche von 1.050 m² errichtet, das sich zu den bestehenden Verwaltungsflächen gesellt. Bisher wurden diese Flächen von 2.500 m² konventionell beheizt, ohne auf regenerative Abwärme zurückzugreifen. Mit der Umsetzung des Wärmenetzprojektes wird nicht nur die eigene Infrastruktur umweltfreundlicher gestaltet, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen in der Region geleistet.

Das Projekt wird in mehreren Phasen realisiert. In Phase 1 wird die Grundinfrastruktur des Wärmenetzes geschaffen, um die internen Gebäude der B-Plast 2000 zu beheizen. Phase 2 sieht die Integration der direkt angrenzenden Betriebe vor, während Phase 3 die Versorgung des gesamten Gewerbegebiets Schirum zum Ziel hat.

„Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Energieversorgung ist“, sagt Arne Bohlen, Geschäftsführer von B-Plast 2000. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt Aurich und der Hochschule Emden/Leer zeigt, wie innovative Ansätze zur Wärmeversorgung in der Industrie aussehen können.“

Die Stadt Aurich unterstützt diese Initiative im Rahmen ihrer Klimaschutzstrategie und sieht in der Entwicklung des Wärmenetzes eine Möglichkeit, die lokale Wirtschaft zu stärken und gleichzeitig die umweltpolitischen Ziele der Stadt zu fördern. "Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, regionale Akteure zusammenzubringen, um gemeinsam innovative und nachhaltige Lösungen für lokale Herausforderungen zu entwickeln", betont Tjarko Tjaden.

Drei Studierende der Hochschule Emden/Leer untersuchen, begleitet durch Prof. Dr. Jan Handzlik, wie eine Abwärmenutzung konkret umgesetzt werden könnte. Fachlich unterstützt werden sie dabei noch durch das Büro Dr. Born - Dr. Ermel, welches über viel Erfahrung in diesem Gebiet verfügt. Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden für Februar 2025 erwartet.

Das Bild zeigt v.l.n.r.: Timo Müller (Born - Ermel Ingenieure), Tim Oltmanns (B-Plast 2000), Prof. Dr. Jan Handzlik (Hochschule Emden/Leer), Arne Bohlen (B-Plast 2000), Miriam Leibing, Ann-Kathrin Meyer, Torben Sommer (Hochschule Emden/Leer) und Tjarko Tjaden (Stadt Aurich).

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